Neben der typisch onkologischen Therapie von Chirurgie, Chemotherapie und Strahlentherapie, gehört die Misteltherapie zu einem häufig angewandten Verfahren in der komplementärmedizinischen, also ergänzenden, Krebsbehandlung.
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In Vergessenheit geraten ist die Wirksamkeit der Mistel am Bewegungsapparat bei Arthrose und degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen (Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule).
Mit Einführung der sog. NSAR (nichtsteroidales Antirheumatikum), – auch nichtsteroidales Antiphlogistikum (NSAP), z.B. Ibuprofen und Diclofenac, ging die Mistel-Injetkions-Therapie am Bewegungsapparat fast vollständig verloren.
Mit diesen Entzündungshemmern ist zwar oft eine schnelle Schmerzlinderung zu erzielen, diese kann aber mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sein. Die am häufigsten zu beobachtenden Nebenwirkungen, vor allem bei regelmäßiger Einnahme, sind Magenschleimhautschädigungen mit Geschwürbildungen. Offenbar besteht auch ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. NSAR haben ihren Stellenwert, allerdings nicht zur Dauertherapie. Eine nachhaltige Verbesserung der Beschwerden, nach Absetzen von Entzündungshemmern, ist kaum zu erwarten. Häufig treten wieder Beschwerden auf.
Die bereits in den 1930er Jahren entwickelte Mistel-Injektions-Therapie am Bewegungsapparat, zunächst auf Erfahrung beruhend, verfügt heute über eine guten wissenschaftlichen Kenntnisstand zur Wirksamkeit. Zudem hat sie ein wesentlich günstigeres Nutzen-Risiko-Profil gegenüber NSAR.
Das zur Anwendung kommende Mistelpräparat wird intrakutan („in die Haut“) über dem betroffenen Gelenk injiziert, hierbei entsteht eine Quaddel. Die Injektionshäufigkeit richtet sich nach der lokalen Reaktionslage. Erfahrungsgemäß kommt es nicht nur zur kurzfristigen Schmerz- und Entzündungshemmung. Körpereigene Reparaturprozesse führen zu einer längerfristigen Funktionsverbesserung und Belastungsfähigkeit betroffener Gelenke oder Wirbelsäulenabschnitte.