Die Methode des Schröpfens kommt aus der traditionellen chinesischen Medizin, aber auch im alten Ägypten und Griechenland kam das Verfahren zum Einsatz. Beim Schröpfen wird durch das Aufbringen von Glaskuppeln (Schröpfköpfen), ein Unterdruck an der jeweiligen zu behandelnden Stelle erzeugt. Früher wurden auch Tierhörner (in Afrika) oder Bambusgefäße für die Schröpftherapie verwendet.
Beim Schröpfen wird Unterdruck durch Erwärmung der Luft innerhalb des Schröpfkopfes erzeugt, die sich nach Aufsetzen auf der Haut wieder abkühlt und infolge dessen zusammenzieht. Heutige Schröpfköpfe sind oftmals auch mit Gummi-Saugvorrichtungen versehen. Überwiegend findet das Schröpfen am Rücken Anwendung. Als körperliche Reaktion auf das Schröpfen entstehen eine Stimulierung des vegetativen Nervensystems und eine vermehrte Durchblutung des Gewebes. Häufig kommt es an der Haut durch den Sog zu Blutergüssen, welches zwar schmerzhaft sein kann, aber als nützlich angesehen wird. Weiterhin entsteht an den geschröpften Stellen ein Wärmegefühl.
Eine Schröpftherapie führt nach der traditionellen fernöstlichen Heilkunde zum Einklang von Yin und Yang und verbessert die Harmonie innerhalb des Organismus. Störungen im Fluss der Lebensenergie werden durch das Schröpfen gelöst, häufig sind daher Akupunkturpunkte oder Reflexzonen die Ansatzstellen für das Schröpfen. Nicht selten orientiert man sich bei der Auswahl der zu behandelnden Stellen auch an Verhärtungen und Unebenheiten des Gewebes.
Eine andere Form des Schröpfens stellt die Schröpfmassage dar, eine Massage, die mit Hilfe von Schröpfköpfen und Öl erfolgt. Sie wirkt ähnlich wie das Schröpfen selbst, vordergründig ist hier eine Durchblutungsförderung des Gewebes.
Es gibt nicht nur das so genannte trockene Schröpfen, sondern auch das blutige Schröpfen, bei dem in die Haut, auf die der Schröpfkopf aufgesetzt wird, mehrere Einstiche gemacht werden. Hierzu dient oft ein so genannter Schröpfschnepper, ein kleines Spezialgerät, das mit mehreren feinen Messern die Haut einritzt.
Erkrankungen, bei denen eine sog. Fülle im Sinne der Lehre der traditionellen chinesischen Medizin besteht, werden dabei durch das austretende Blut überschüssige Substanzen aus dem Organismus entfernt.
Die Schröpftherapie kann bei vielen Erkrankungen zur Anwendung kommen. Typische Anwendungsgebiete sind im Allgemeinen Verspannungen und Schmerzzustände.